Samstag, 18. Mai 2013

Lipo-Akku selberbauen? Kostenlos? Recycling von alten Notebook-Akkus...

Bei den Preisen für Lipo-Akkus z.B. bei Conrad stellt sich die Frage, ob das nicht auch günstiger geht...
Ich hatte folgende Idee: Mein altes Notebook habe ich vor 12 Jahren gekauft. Der Akku war vor 8 Jahren auf 15% runter und die Laufzeit so kurz, dass der in den Schrank wanderte, bis ich jetzt wieder rausgeholt habe. Kapazität 14,8V, 4200mAh.
Nach einem vorsichtigen auseinander nehmen liegt folgendes vor mir:

An Kleinteilen hatte ich mir folgendes bestellt:
  • 10x 2S Buchsenleiste Lipo Balancer Stecker Buchsen: 3,6€
  • 10x Tamiya Stecker 3,9€
Dann kam der lustige Teil: Akku-Controller abknipsen, Zellen so auseinander knipsen, dass ich 2S Stücke bekomme. Dann löten, löten, löten...
Und das Laden:
Ok, der Formfaktor entspricht nicht den typischen Akku-Packs (aber ein anderer Notebook-Akku hatte exakt das richtige Format und ausserdem 5000mAh...) und der Akku sieht halt selbstgebastelt aus - aber für 36Cent + 39Cent ein ca. 3600mAh.... Das soll mir erst mal einer nachmachen....

Nachtrag: Allerdings sollte man vor dem Löten prüfen, ob alle Akkus noch eine Spannung >2.7V haben. Falls nichts kann man nach diesem Posting die Zellen erstmal hochpäppeln...

Nachtrag 2: Notebook-Akkus sind derzeit meist Li-Ion-Akkus und keine LiPos. Eine Beschreibung der Vor- und Nachteile von Li-Ion-Akkus ist hier zu finden. Fazit: Damit sind höchstens Entladeströme mit 1-2C auf Dauer möglich. Kurzfristig in Lastspitzen geht sicher auch mehr...

Akkutechnik: Lipo tiefentladen... Was tun?

Jeder der sich schon mal Lithium-Polymer-Akkus (Lipo) zu gelegt hat - sei es fürs RC-Hobby oder für handwerkliche Geräte - weiss wie teuer diese Akkus sind. Leider kommt es immer wieder dazu, dass sich ein solcher Akku tiefentlädt und vom Ladegerät nicht mehr akzeptiert wird.
Typischerweise sind RC-Fahrzeuge mit passendem Equipment ausgerüstet, so dass eine Notabschaltung durchgeführt wird, sobald die durchschnittliche Spannung pro Zelle auf weniger als 3V fällt (z.B. bei einem 2S-Akku also weniger als 6V). Akkuschrauber u.ä. verfügen über ähnliche Mechnismen.
Trotzdem kann eine Tiefentladung passieren (z.B. Leckströme wenn der Akku im Gerät verbleibt).

Warum werden diese Akkus vom Ladegerät nicht mehr akzeptiert?
Die Ladegeräte prüfen vor dem Laden, ob die Spannung für jede Zelle >2,7V bis >2,9V liegt.

Damit ist der Plan zur Rettung eines Akkus klar:
  • Mit einem alternativen Programm auf diese Mindestspannung laden.
  • ACHTUNG: Die Spannung für eine Zelle darf dabei auf keinen Fall >4,5V kommen.
  • ACHTUNG: Sollte eine Zelle heiss werden oder sich aufblähen: Sofort stoppen....

Die Warnung sind hier sehr ernst gemeint. Am besten sollte man diese Prozedur irgendwo durchführen, wo man ausreichend weit weg vom Akku ist und nichts brennbares in der Nähe ist. Die Spannung hält man z.B. bei einem NiMH-Programm niedrig, wenn man den Ladestrom auf 1/10C runterregelt.

Beschrieben ist das auch von anderen z.B. hier. Bei mir hat das mit Akkus funktioniert, welche >7 Jahre alt waren und sicher >1 Jahr tiefentladen waren. Das Ladegerät hat beide betroffenen Akkus wieder auf 95% laden können....